Im Studium habe ich Madagaskar-Fauchschaben (Gromphadorhina portentosa) als Haustiere kennen gelernt. Mir gefallen diese Tiere auf Grund ihrer Größe, ihres interessanten Sozialverhaltens und wegen ihres für Insekten hohen Alters (3 Jahre). Sie leben bei uns in einem Faunarium mit den Maßen L 37 x B 22 x H 24,5 cm.

Peter

Er ist der Chef der neuen Schaben! Peter ist ein richtig großes Männchen und faucht auch mal laut, wenns sein muss! Er sieht ziemlich imposant aus, tut aber genauso wenig was, wie alle anderen Tiere! Er hockt meistens im vorderen Bereich des Terras oder bei den Weibchen.

Frida

Das ist ein Weibchen (man sieht keine Höcker auf der Kopfplatte) aus der Zucht meines Dozenten.

Die ABBA-Schaben! 

Agneta

Agneta ist die größte Schabe bei mir im Terrarium. Sie ist ein schönes Weibchen mit langem, dickem Hinterleib! Eventuell bekommt sie bald Junge... Schaben legen keine Eier - diese werden unter dem Panzer ausgebrütet und die Schabenbabys krabbeln dann unter dem Panzer der Mutter herraus.

Björn

Björn ist ein kleinerer Schabenmann, der aber doch recht schnell auf den Händen rumflizt! Man muss schon aufpassen, dass man keines der Tierchen verliert...   

Benny und Annegret gibts auch noch, aber die waren leider nicht so fotogen... Sehen natürlich so ähnlich wie ihre Freunde aus und tummeln sich auch im Terrarium!    

Schaben brauchen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von 60-70%. Ich sprühe mit einer ganz normalen Pflanzen-Sprühkanne aus dem Blumenladen. Die Wassertropfen werden von den Tieren dann auch getrunken (brauchen kein extra Wasser im Terra) und die Pflanzen freuen sich auch drüber!

Diese Schaben kommen aus Madagaskar, sind also Tropentiere und bei uns eigentlich keine Schädlinge! Sie würden bei uns in freier Wildbahn gar nicht überleben, weil sie eine recht hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit brauchen.

Die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist wichtig, damit die Tiere sich häuten können! Schaben wachsen, indem sie sich häuten, wie alle anderen Insekten. Wenn sie aus der alten Haut geschlüpft sind, sind sie weiß und weich und härten innerhalb weniger Stunden wieder komplett aus. Dann sind sie ein Stück größer als vor der Häutung!

Auf den Schaben leben wiederrum auch kleine Tierchen: Milben! Dabei handelt es sich aber nicht um Grabmilben, die für meine Ratten ansteckend wären, sondern wirklich um schabenspezifische Milben, die ihnen eigentlich nur den Panzer reinigen. Auf gut Deutsch, die Schaben brauchen die Milben! Gefährlich sind diese kleinen Krabbler überhaupt nicht - weder für Mensch noch andere Haustiere

Zu fressen bekommen die Schaben ab und an etwas Fischfutter und ansonsten Obst und Gemüse. Hin und wieder gibt es auch mal eine gekochte Nudel oder sonst was von meinem Essen ab, aber eher selten. Sie sind da nicht wählerisch! Sie fressen auch ihre Terrarienpflanzen an, aber das macht nichts. Wasser brauchen sie nicht zusätzlich, da sie Tropfen vom regelmäßigen Sprühen trinken können oder genügend Flüssigkeit über das Frischfutter aufnehmen.

Gestern (19.9.2010) haben wir zum ersten Mal Babyschaben entdeckt! :) Die Tierchen hatten sich ja im Sommer, bei den heißen Temperaturen verpaart und jetzt krabbelt das Ergebnis durchs Terrarium Es sind etwa 60 Babyschaben!

Auch dieses Jahr gab es wieder Nachwuchs, diesmal schon im August 2011:

Für alle anderen Fauchis läuft es unterdess wie bisher, es wird gefressen, gefaucht, gechillt und gehäutet!